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Ärztestatistik 2024

Presseinformation                                                     Polling, den 06.02.2024

 

Ärztestatistik 2024: Ärztinnen /Ärzte im Landkreis Weilheim-Schongau

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Ärztinnen und Ärzte im Landkreis Weilheim-Schongau nur noch geringfügig um 0,56% gestiegen. Die Meldestelle beim Bezirksverband Oberbayern zählte zum 1. Februar 2024 einen Anstieg im letzten Jahr um fünf auf insgesamt 904 Kammermitglieder. 

In den letzten zehn Jahren vergrößerte sich die Mitgliederzahl um 29,3 Prozent (Oberbayern 21,8%).

In einer Detailbetrachtung stagniert der Anstieg der berufstätigen Ärzteschaft. Der Kreisverband verzeichnete in den letzten drei Jahren in den Krankenhäusern einen Zuwachs von einem und in den Praxen von 16 Kolleginnen und Kollegen.

Entgegen dem Bundestrend sind im Landkreis immer noch 309 Ärztinnen und Ärzte ambulant tätig. Deutlich dahinter liegen die Krankenhausärzte mit 243, weitere 61 sind in „anderen Bereichen“ tätig - etwa im Öffentlichen Gesundheitsdienst, als Betriebsarzt, bei der Bundeswehr oder in der Pharmazie .

Ohne ärztliche Tätigkeit sind derzeit 288 Kreisverbandsmitglieder, der größte Anteil davon, nämlich 216 beziehungsweise 75 % sind im Ruhestand.

Der Frauenanteil erhöhte sich in den letzten zehn Jahren zwar um 40,34% auf 414; mit 490 stellen die Männer jedoch noch die Mehrheit.

Deutlich gestiegen ist auch die Zahl der angestellten Ärzte in den Praxen; sie stieg im selben Zeitraum von 35 auf 89, also um ca. 154,28%.

Der „Landesausschuss Ärzte und Krankenkassen“ hat in seiner Sitzung am 15.12.2023 im Landkreis Weilheim-Schongau für die Allgemeine Fachärztliche Versorgung bei allen Arztgruppen eine überdurchschnittliche Versorgung festgestellt, dass gilt auch für Hausärzte in den drei Planungsbereichen Penzberg mit 129,26 %, Schongau-Peiting mit 126,6 % und Weilheim mit 108,96 %.

Nachdem der Altersdurchschnitt der Bevölkerung nach wie vor steigt und der Anteil der Ärzte, die in Teilzeit arbeiten, deutlich zunimmt, reicht der spärliche Anstieg der Arztzahlen nicht mehr aus, um dauerhaft eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten.

Denn inzwischen schlägt sich die gesamtgesellschaftliche Entwicklung hin zu mehr Teilzeitarbeit und weniger Überstunden auch in der Ärzteschaft nieder. Dadurch sind mehr Köpfe notwendig, um die freien Stellen in der medizinischen Versorgung zu besetzen und die Zahl der zur Verfügung stehenden Arztstunden konstant zu halten- und das bei steigenden Behandlungszahlen.

Die ohnehin angespannte Personalsituation in Praxen verschärft sich in den nächsten Jahren weiter: 34% der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte gehört aktuell der „Altersgruppe 60 Jahre und älter“ an. Besonders zeigt sich das bei den Augenärzten mit einem Anteil von 54,5 % und einem Altersdurchschnitt von 60,2 (Bayern 52,8) sowie bei den Hausärzten in Weilheim mit 37,8 % und einem Altersdurchschnitt von 55,2 (Bayern 55,1)

Damit stehen ca. 105 Ärztinnen und Ärzte kurz vor dem Eintritt in den Ruhestand.

Patienten klagen auch beim Kreisverband zunehmend über lange Wartezeiten, wir erleben überlastete Notfallambulanzen, einzelne Praxen und Krankenhausabteilungen nehmen vorübergehend keine Patienten mehr auf, stationäre Einrichtungen werden in Ambulanzzentren mit angeschlossenen MVZs umtransferiert.

Nach wie vor bindet die Steuerung von Patienten zum passenden Arzt und die überbordende Bürokratie ärztliche Kapazitäten in der Organisation, die dringend in der Behandlung benötigt werden.

„Wir sehen seit drei Jahren eine Stagnation der Anzahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte, die den zunehmenden Behandlungsbedarf unserer immer älter werdenden Landkreisbürgerinnen und -bürger nur noch mit überdurchschnittlichem Einsatz sicherstellen können“, kommentiert Dr. med Karl Breu, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Weilheim-Schongau die Ergebnisse der aktuellen Ärztestatistik.

 

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