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Volkskrankheit Epilepsie - PM des ÄKV zum Tag der Epilepsie am 29.09.2022

Volkskrankheit Epilepsie

 

Am 5. Oktober 2022 findet der Tag der Epilepsie statt, der seit 1996 von der Deutschen Epilepsievereinigung e. V. ausgerichtet wird. Unter dem Motto „Epilepsie – gut beraten?“ soll Betroffenen aufgezeigt werden, wie Epilepsie behandelt werden kann. Zentrales Ziel der Aktivitäten ist es auch, die breite Öffentlichkeit über die Erkrankung zu informieren und der Stigmatisierung von Epileptikerinnen und Epileptikern entgegenzuwirken.

„Epilepsie, im Deutschen auch „Fallsucht“ genannt, ist eine Erkrankung, bei der es zu vorübergehenden Funktionsstörungen des Gehirns kommt. Nervenzellen feuern plötzlich gleichzeitig Impulse ab und entladen sich elektrisch, was die sogenannten epileptischen Anfälle auslöst. Manchmal zucken daraufhin bei Betroffenen nur einzelne Muskeln – es kann aber auch der gesamte Körper unkontrolliert krampfen und manche verlieren das Bewusstsein“, erklärt Dr. Karl Breu, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands Weilheim-Schongau. Einige Menschen sind in den Stunden nach einem Anfall lediglich erschöpft und schlafen dann sehr viel. Unter Umständen kann es aber auch zu depressiven Beschwerden, Vergesslichkeit, Sprachstörungen oder Lähmungen kommen. Die Epilepsie ist in der Bevölkerung relativ weit verbreitet: „Im Landkreis sind ca. 700 Bürgerinnen und Bürger von Epilepsie betroffen. Am höchsten ist das Erkrankungsrisiko im Kindesalter sowie nach dem 60. Lebensjahr“, so Breu. Viele Menschen hätten nur einmal im Leben einen Anfall, andere begleite die Epilepsie Monate, Jahre oder auf Dauer.

Doch was ist die Ursache der Erkrankung? „Eine Epilepsie kann viele verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel Verletzungen oder Entzündungen des Gehirns, Hirntumore, Schlaganfälle, hohes Fieber oder eine Alkoholvergiftung“, erläutert der Pollinger Mediziner weiter. In manchen Familien tritt Epilepsie über mehrere Generationen hinweg als Hinweis auf eine genetische Veranlagung auf. Oft lässt sich jedoch keine eindeutige Ursache für die Krankheit feststellen.

Den meisten Epilepsie-Patientinnen und -Patienten hilft eine medikamentöse Therapie, um ein anfallsfreies Leben zu führen. Betroffene können aber mehr tun, um Anfällen vorzubeugen: „Viele Patienten profitieren von ausreichendem Schlaf mit regelmäßigen Einschlafzeiten. Außerdem werden epileptische Anfälle manchmal durch bestimmte Auslöser provoziert. Diese sollten möglichst gemieden werden“, so Breu. Ein sogenannter „Anfallskalender“ hilft dabei, solche Trigger zu identifizieren. Darin notiert der Patient Tag, Uhrzeit und Art jedes einzelnen Anfalls, zusammen mit den Begleitumständen – beispielsweise Computerarbeit, laute Musik oder Alkoholkonsum.

Weitere Informationen zum Thema „Epilepsie“ sind auf der Homepage der Deutschen Epilepsievereinigung e. V. unter der Webadresse https://www.epilepsie-vereinigung.de zu finden.