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Schlaganfall - Jede Minute zählt

Schlaganfall – Jede Minute zählt

„Die ersten Minuten nach einem Schlaganfall sind entscheidend für das Ausmaß der Zellschäden im Gehirn. Daher ist es besonders wichtig, einen Schlaganfall und die Symptome rechtzeitig zu erkennen. Jede Minute zählt“, erklärt Dr. Karl Breu, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands Weilheim-Schongau, anlässlich des Tages gegen den Schlaganfall am 10. Mai. 

Im Landkreis erleiden jährlich ca. 450 Personen einen Schlaganfall, wobei zu 80 Prozent Menschen ab einem Alter von 60 Jahren betroffen sind.

Bei einem Schlaganfall verstopft oder platzt ein Blutgefäß im Gehirn oder in der Halsschlagader, das für die Hirnversorgung zuständig ist. Somit werden die Gehirnzellen nicht mehr ausreichend versorgt und können absterben. „Die häufigsten Symptome eines Schlaganfalls sind Sehstörungen, Sprach- und Sprachverständnisstörungen, Lähmungen und Taubheitsgefühle, Schwindel mit Gangunsicherheit sowie sehr starke Kopfschmerzen“, berichtet Dr. Breu. 

Mit dem „FAST-Test“ lässt sich ein Schlaganfall auch für Laien innerhalb weniger Sekunden feststellen. „FAST“ steht dabei für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit).

  • Face: Bitten Sie die Person zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen? Das deutet auf eine Halbseitenlähmung hin.
  • Arms: Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, die Armen sinken oder drehen sich.
  • Speech: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
  • Time: Wählen Sie unverzüglich die 112 und schildern Sie die Symptome.

„Jeder kann aber auch für sich selbst das Risiko für einen Schlaganfall deutlich minimieren“, erläutert der Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen. Risikofaktoren sind zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen. Deshalb sollte man sich regelmäßig bewegen, nicht rauchen, Alkohol nur sparsam konsumieren und Risikoerkrankungen entsprechend dem ärztlichen Rat behandeln und kontrollieren. Wichtig ist auch eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie ein ausgeglichener Stresslevel. 

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.schlaganfall-hilfe.de.

Dr. Karl Breu

1. Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands Weilheim-Schongau