Leben mit HIV - anders als du denkst.


Menschen mit HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) können heute wieder
leben wie alle anderen. Und deswegen haben sie auch die gleichen Alltagsprobleme.
Egal, ob es um Arbeit, Freizeit, Sexualität oder Familienplanung
geht. „HIV muss inzwischen bei rechtzeitiger Behandlung keine
Beeinträchtigung mehr sein“, erklärt Dr. Karl Breu, Vorsitzender des Ärztlichen
Kreisverbandes Weilheim-Schongau, anlässlich des diesjährigen
Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember. Mit dem Motto „Leben mit HIV - anders
als du denkst“ wird darauf aufmerksam gemacht, dass Diskriminierung
HIV-positiven Menschen immer noch das Leben oft unnötig schwermacht.
In Deutschland leben laut Robert-Koch-Institut rund 91.000 Menschen mit
HIV. „Mithilfe medikamentöser Behandlung ist es möglich, die Vermehrung
des Virus im Körper zu unterdrücken, sodass es nicht zum Ausbruch
einer AIDS-Erkrankung kommt“, berichtet Dr. Breu. Eine Heilung ist zwar
bisher nicht möglich, mit entsprechender lebenslanger Medikation ist es
HIV-positiven Menschen inzwischen dennoch möglich, ein normales Leben
zu führen. Die Infektion ist für Betroffene dann kein Problem mehr –
Stigmatisierung und Vorurteile jedoch schon. Viele werden in bestimmten
Situationen herabgestuft oder ausgegrenzt. Zu Unrecht, denn „im Alltag
besteht definitiv keine Gefahr der Ansteckung an einer HIV-positiven Person“,
so der Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen. Ein HIV-Risiko
gibt es eigentlich nur dann, wenn fremde Körperflüssigkeiten, die eine
große Menge Viren enthalten, in den eigenen Körper eintreten. Besonders
häufig ist ungeschützter Geschlechtsverkehr die Ursache für eine Übertragung,
bis zu 90 Prozent der Neuinfektionen in Deutschland gehen darauf
zurück. „Abhilfe schafft am einfachsten das Benutzen eines Kondoms,
welches auch vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützt“, erläutert
Dr. Breu. Eine andere Infektionsgefahr stellt iv-Drogenkonsum
ohne ausreichende hygienische Schutzmaßnahmen dar. Auch besteht
das Risiko, dass sich Babys in der Schwangerschaft und bei der Geburt
bei ihrer HIV-positiven und nicht ausreichend behandelten Mutter anstecken.
„HIV gehört zu den eher schwer übertragbaren Krankheiten. Wer Bescheid
weiß und wachsam ist, kann sich sehr gut schützen“, fasst der Pollinger
Mediziner zusammen.
Seit 1988 wird jährlich am 1. Dezember der Welt-AIDS-Tag begangen, an
dem man Aufmerksamkeit auf die Thematik lenkt. Als Zeichen für Solidarität
und Zusammenhalt ist die rote Schleife an diesem Tag sehr präsent.
Weitere Infos gibt es im Internet unter www.deutsche-aidsstiftung.de/ und
www.welt-aids-tag.de/