Welt-Hepatitis-Tag: Wie kann Leberentzündungen vorgebeugt werden? 

Welt-Hepatitis-Tag:

Wie kann Leberentzündungen vorgebeugt werden? 

„Hepatitis kann nicht warten“ – unter diesem Motto findet am 28. Juli 2021 der Welt-Hepatitis-Tag statt, der von der Deutschen Leberhilfe e. V. ausgerichtet wird. Im Rahmen des Aktionstags soll sowohl über die Risiken von Hepatitis-Infektionen als auch über mögliche Schutzmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten informiert werden.

 „Als Hepatitis wird eine Entzündung der Leber bezeichnet. Fälschlicherweise wird die Krankheit oft mit Gelbsucht gleichgesetzt. Dies ist auf das auffälligste, aber nicht immer vorhandene Symptom einer Leberentzündung zurückzuführen: Eine Gelbfärbung der Haut sowie der weißen Anteile des Augapfels“, erklärt Dr. Karl Breu, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Weilheim-Schongau. 

Grundsätzlich fallen Hepatitis-Symptome aber sehr unterschiedlich aus. Bei einer akuten Hepatitis, also wenn die Erkrankung weniger als ein halbes Jahr andauert, können neben Gelbsucht und Übelkeit auch Appetitlosigkeit, Fieber, Oberbauchschmerzen sowie Gelenk- und Muskelschmerzen auftreten. Hält der Entzündungszeitraum länger an, spricht man von einer chronischen Hepatitis. Als Folge davon kann schließlich eine Zirrhose, eine sogenannte Narbenleber, entstehen. Diese ist aus mehreren Gründen gefährlich: „Bei einer Leberzirrhose können lebenswichtige Funktionen wie Stoffwechsel, Verdauung, das Immunsystem sowie die Entgiftung des Blutes stark eingeschränkt sein. Überdies ist eine Entartung von Leberzellen möglich, was zu Leberkrebs führen kann“, erklärt Dr. Breu. 

Dabei kann eine Hepatitis unterschiedliche Ursachen haben, etwa eine Infektion mit den Hepatitis-Viren A, B, C, D oder E. Hepatitis A wird hauptsächlich fäkal-oral übertragen, beispielsweise über Trink- und Badewasser, das durch Exkremente verunreinigt wurde. Die Ansteckung mit Hepatitis B erfolgt dagegen häufig über Blut- und Sexualkontakte. „Auch Infektionen mit Hepatitis C entstehen meist durch Blutkontakte. Dagegen ist eine Hepatitis D-Infektion nur bei Menschen möglich, die sich entweder gleichzeitig mit Hepatitis B infizieren oder aber bereits eine chronische Hepatitis B-Infektion aufweisen“, so der Pollinger Mediziner. 

Der Hepatitis E-Erreger verbreitet sich stattdessen primär über kontaminiertes Trinkwasser oder verunreinigte Lebensmittel. Andere Faktoren, wie etwa ein schädlicher Gebrauch von Alkohol oder ein Übermaß bestimmter Medikamente, können ebenfalls zu einer Leberentzündung führen. „Selten entsteht eine Hepatitis auch durch Parasiten, Pilze, Bakterien oder eine Autoimmunkrankheit der Leber“, erläutert Dr. Breu. 

Doch wie kann man sich vor der Erkrankung schützen? Einer alkoholbedingten Hepatitis kann durch einen maßvollen Konsum des Rauschmittels vorgebeugt werden. Ebenso sind eine ausgewogene, nicht zu fettreiche Ernährung, sowie ein gesundes Körpergewicht eine gute Präventionsmaßnahme. Gegen die Hepatitis-Viren der Gruppe A und B gebe es außerdem effektive Impfungen. „Da Hepatitis E oftmals über unzureichend gegartes Schweine- oder Wildfleisch übertragen wird, sollte dieses zudem stets gut durchgebraten werden“, so Dr.Breu weiter. 

Weitere Infos befinden sich auf der Website der Deutschen Leberhilfe e.V. unter http://www.welthepatitistag.info/