Organspenden können Leben retten

Organspenden können Leben retten

Im Jahr 2017 spendeten in Bayern 143 Frauen und Männer ihre Organe und halfen damit einem Teil der über 1.500 Menschen, die auf der Warte-liste für ein Spenderorgan stehen – damit immerhin 22 mehr als im Jahr zuvor. „Leider gibt es nach wie vor zu wenig Organspender", berichtet Dr. Karl Breu, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Weilheim-Schongau, anlässlich des Tages der Organspende am 2. Juni 2018. Seit Jahren ist die Zahl der Organspenden rückläufig bzw. stagniert. Deutsch-land bildet nahezu das Schlusslicht bei den

Organspendezahlen im Vergleich der europäischen Länder. In 2017 ist die Anzahl der Organspender sogar auf einen historischen Tiefstand der vergangenen 20 Jahre gesunken.

Über 10.000 Menschen könnte in Deutschland mit einem neuen Organ geholfen werden. Im Schnitt werden von einem Organspender drei Or-gane transplantiert. „Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass viele Men-schen im Fall einer schweren Krankheit gerne ein Organ transplantiert be-kommen würden, selber aber nicht bereit sind, ihre Organe nach dem Tod für andere Kranke zu spenden", sagt Dr. Breu. Jeder sollte deshalb für sich selbst überlegen, ob er oder sie für eine Organspende bereit ist.

Der Tag der Organspende ist ein guter Tag, um darüber nachzudenken.

Bei einer positiven Entscheidung muss diese aber auch umgesetzt wer-den. Mit einem Organspendeausweis kann man sich generell für eine Or-ganspende aussprechen. Es ist aber auch möglich, die Spende auf be-stimmte Organe oder Gewebe einzuschränken. Den ausgefüllten Organ-spendeausweis, den es auch im praktischen Scheckkartenformat gibt, sollte man immer mit sich führen und ihn am besten in der Brieftasche o-der bei seinen Personalpapieren bzw. der Weilheim-Schongauer Notfall-mappe aufbewahren. Die Zustimmung zur Organspende kann auch jeder-zeit widerrufen werden. Dazu muss der Organspendeausweis nur vernich-tet werden. Ein Organspendeausweis ist beim Gesundheitsamt, Arzt, in der Apotheke, bei den Krankenkassen und bei vielen weiteren Behörden erhältlich. Er kann auch kostenfrei unter der Telefonnummer 0800 9040400 bestellt oder im Internet unter www.organspende-info.de herun-tergeladen werden. Auch eine App für iPad und Tablet-PC wird angebo-ten. Eine ärztliche Untersuchung ist nicht notwendig. Dr. Breu weist darauf hin, dass bereits Jugendliche ab 16 Jahren ihre Bereitschaft zur Organ-spende erklären können. Ein Höchstalter gibt es nicht. Ausschlaggebend ist der Gesundheitszustand des Spenders. Auch die funktionstüchtige Niere eines 70-Jährigen kann einem anderen Menschen wieder ein fast normales Leben schenken. Weitere Informationen zum Thema Organ-spende gibt es bei der Deutschen Stiftung Organspende (DSO) im Inter-net unter www.dso.de.